Kreis 13 – Eine andere Stadt ist möglich

Die Stadt ist ein umkämpftes Feld: Alles wird sauberer, überwachter, teurer. Globale Player, Investor:innen und Immobilienkonzerne maximieren die Profite und der Staat bietet Hand. Durch kapitalistische Stadtaufwertung werden die herrschenden Machtverhältnisse aufrecht erhalten – patriarchale und koloniale Strukturen in der Gesellschaft reproduziert und gefestigt. Das sind direkte Angriffe auf die sozialen Verhältnisse der lohnabhängigen Stadtbevölkerung, direkte Angriffe auf die ohnehin schon unsicheren Lebensbedingungen vieler Menschen in dieser Stadt.

Wir haben uns selbstbestimmt die Kasernenwiese genommen, um zu zeigen, dass eine andere Stadt möglich ist. Denn sie existiert bereits: An diesem Wochenende, an diesem Ort, wo wir revolutionären Herzens Ideen austauschen, uns informieren, organisieren und verbünden können. Wir bleiben und wir kämpfen – gegen die kapitalistische Stadtaufwertung!

Dieses Areal und das Quartier, in dem es sich befindet, stehen exemplarisch für Gentrifizierungsprozesse. Die Verdrängung vieler Bewohner:innen aus der Stadt an ihre Ränder nimmt zu. (Rassistische) Polizeikontrollen sind überall sichtbar. Wer nicht genug Geld hat und nicht ins Bild passt, muss gehen – raus aus dem Quartier, raus aus der Stadt.

Doch so alt wie die Geschichte von Gentrifizierung und Verdrängung, so alt ist auch die Geschichte der Kämpfe dagegen. Widerstand heisst von «unten» nach «oben» zu treten – er trat und tritt in vielen Formen: Von den Sprengstoffanschlägen in den achtziger Jahren bis zu Haus- und Platzbesetzungen; von Demonstrationen über parlamentarische Vorstösse bis hin zu Mietkämpfen; vom «Reclaim the Streets»-Umzug, der 2014 als Scherbendemo durch die Europaallee zog, bis heute, wo in den letzten Monaten und Jahren immer wieder tausende Menschen gegen Wohnungsnot und Mietenwahnsinn auf die Strasse gingen. Diese Krise, wie wir sie im Moment erleben, muss nicht sein!

Weil die Ursachen der Wohnkrise lokalisierbar sind, können wir – auf allen möglichen Ebenen – etwas dagegen tun. Wir können solidarische Strukturen aufbauen. Uns damit beschäftigen, wie Verdrängung Care-Netzwerke aushöhlt – und uns fragen, wie sich stattdessen Fürsorge und Verantwortung gerecht verteilen lassen. Gegen Gentrifizierung zu kämpfen, das heisst auch, uns gegen die zunehmende Überwachung und die (rassistischen) Polizeikontrollen in unseren Quartieren zu wehren. Eine Politik gegen den Mietenwahnsinn bedeutet auch, dafür einzustehen, dass wir Wohnraum und Nachbar:innenschaft so organisieren, dass ein schönes Zuhause und ein gutes Leben für alle möglich ist.

  • Kein Tag länger Kapitalismus!
  • Kein Profit mit Boden und Miete – Immobilienkonzerne enteignen!
  • Wohnraum für alle – die Häuser denen, die sie bewohnen!
  • Für eine selbstbestimmte und kollektive Stadtentwicklung!
  • Für ein selbstorganisiertes Zürich, ohne Überwachung, Polizei und Gefängnisse!
  • Abrisswahn stoppen, Co2-Emissionen senken – für ein klimaverträgliches Bauen und Wohnen!
  • Für ein sicheres Zuhause und ein gutes Leben für alle!!